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Der Trend der Digitalisierung: Chancen und Lösungen für den Einzelhandel

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In fünf Jahren wird jeder vierte Euro online ausgegeben werden das sagen zumindest neueste Prognosen. Andere sprechen von einem Umsatzrückgang von 40 Milliarden Euro im stationären Handel bis zum Jahre 2020. Der Online Markt soll hingegen ein anhaltendes Wachstum verzeichnen und seine Umsätze beinahe verdreifachen.

Was bedeutet das für den Einzelhandel? Ist mit der Digitalisierung das große Bibbern angesagt? Nein, denn es tun sich mit der Digitalisierung beinahe unendliche Möglichkeiten für den Händler in der Innenstadt auf: Er erreicht neue Kunden, mehr Kunden, bewusstere Kunden. Er eröffnet sich weitere Geschäftsfelder. Er kann gleichzeitig die Tradition seines Geschäftes wahren und digital auf dem neuesten Stand sein.

Noch hinkt Deutschland beim Thema Digitalisierung hinterher. Dabei stagnieren die Umsätze des stationären Einzelhandels schon länger und viele Geschäfte mussten bereits aufgeben. Passiv zu bleiben und darauf zu hoffen, dass dieser Trend irgendwann verschwinden wird - das ist der falsche Ansatz.

Sie wollen sicher lieber zu den Einzelhändlern gehören, die Ihr Unternehmen fit für das digitale Zeitalter machen wollen. Dann lesen Sie weiter: Ich zeige Ihnen, welche Chancen sich mit der Digitalisierung für den Einzelhandel bieten und welche Lösungen Sie kurzfristig auch für Ihr Geschäft einsetzen können. Und ich stelle Ihnen mit “Online City” ein nachahmenswertes Projekt aus Wuppertal vor, welches den Trend der Digitalisierung lokal gewinnbringend umsetzt.

Aktuelle Probleme im Einzelhandel

Der Preiskampf bestimmt den Handel vieler Branchen. Es gibt automatisierte Tools, die dem Benutzer anzeigen, wann online ein bestimmter Preis erreicht ist oder unterschritten wird. Ausgelöst wird das oft durch Amazon, andere Online-Händler ziehen nach, eine Preisspirale entsteht. Natürlich können stationäre Händler darauf nicht so flexibel reagieren.

Der Effekt des Showroomings ist ebenso weit verbreitet: Im Laden wird geschaut, im Netz gekauft. Auch hier ist der Preis für knapp die Hälfte aller Käufer das schlagende Argument.

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Quelle: ECC Köln / Statista

Einbrechende oder stagnierende Umsätze; Ketten, die Traditionsgeschäfte verdrängen; Läden in mittelmäßigen Innenstadtlagen, die selten frequentiert werden - all das sind Motive zum Umdenken, um am Markt bestehen zu können. Dies wird nicht über traditionelle Marketingmaßnahmen gelöst - hier müssen Sie als Einzelhändler in die Zukunft denken. Und die ist digital.

Perspektiven für den Einzelhandel

Der stationäre Einzelhandel ist damit nicht zur Aufgabe verdammt. Im Gegenteil: Nutzt er seine Chancen, kann er im Kampf mit den Konkurrenten im Internet gut mithalten.

Nicht ohne Grund eröffnet Zalando Outlets, ziehen Internet-Start Ups wie My Muesli in die Innenstädte und investieren Ebay, Paypal und Metro in den “Inspiration Store” in Bremen. Was lockt diese erfolgreichen Internet-Unternehmen in den stationären Handel, und was können Sie davon lernen?

Eine erste Maßnahme, die auch kurzfristig umzusetzen ist - drehen Sie das Showrooming zu Ihren Gunsten:

1. Sie stellen in Ihrem Laden Ihre Produkte aus

Seien Sie dabei kreativ, aber effektiv: Verändern Sie oft thematisch Ihre Produktpalette, passen Sie das Licht an, machen Sie es übersichtlich, aber einladend.

2. Der Kunde probiert und testet

Zalando hat eine stabile Rücksendequote von etwa 50%, gemessen am Umsatz. Anprobieren, beraten und testen ist den Kunden also weiterhin wichtig. Das kann man nur vor Ort.

3. Flexibles Bezahlen ist möglich

Ein eigener Onlineshop sichert Ihnen Gewinn und Kundenkontakte. Richten Sie sich auf mobile Bezahlsysteme wie PayPal über QR-Codes ein. Nicht wenige Einzelhändler setzen noch immer ausschließlich auf Bargeld.

Digitale Chancen und Lösungen im Einzelhandel

Jeder Einzelhändler, der sich mit Digitalisierung auseinandersetzt, erkennt, dass es nicht den Königsweg für sein Geschäft gibt. Es führen viele Konzepte zum gewünschten Ergebnis: die Umsätze wieder zu steigern. In einem kostenlosen E-Book erfahren Sie weitere Strategien dafür, folgend nur drei ausgewählte Beispiele.

1. Online City Wuppertal

Wie die digitale Zukunft des Einzelhandels aussehen kann, macht das Projekt “Online City Wuppertal” vor, bundesweit das erste seiner Art. Hier haben sich 60 lokale Händler zusammengeschlossen, die in digitalen Möglichkeiten geschult wurden, um im E-Commerce zusammen mehr zu erreichen. Auf einer Plattform werden die Angebote der Einzelhändler angeboten, um den Kunden zu zeigen: Es gibt alles in einer Stadt.

In Wuppertal stehen verschiedene Shopstationen, an denen Kunden über die online angebotenen Produkte informiert werden und diese ausprobieren können. Ein Retail Lab probiert Multichannel-Konzepte und integriert Onlinehändler, die offline Ihre Ware anbieten. Eine Servicestation als zentrale Versand- und Rückgabestelle hat über die regulären Zeiten der lokalen Geschäfte hinaus geöffnet. Eine Inspiration auch für andere große Städte und Regionen.

2. Shopping als emotionales Erlebnis

Bieten Sie als Traditionshaus etwas, was das Internet nicht auf diese Weise kann: Binden Sie Ihre Kunden emotional. Dazu gehören nicht nur eine sehr gute Beratung, die für Sie selbstverständlich ist, sondern auch der Blick auf das Produkt aus Kundensicht. Das bedeutet: Selbst wenn Sie keinen eigenen Onlineshop haben, sollten Sie wissen, welches Produkt in Ihrer Branche derzeit am meisten verlangt wird - und es für den Kunden parat halten.

Der moderne Konsument arbeitet viel und hat wenig Freizeit. Das führt dazu, dass Einkaufen weniger “mal eben so” stattfindet, sondern bewusst in die Freizeit integriert werden muss.

Machen Sie sich diese Entwicklung zunutze, indem Sie Shopping für Ihre Kunden zu einem Einkaufserlebnis machen – zu einer schönen Freizeitgestaltung. Wie Sie das mit einigen Handgriffen umsetzen können, erfahren Sie in unserem E-Book.

3. Kreative Verknüpfung von Online und Offline und ein Bonus

Haben Sie eine eigene Webseite, lassen Sie deren Vorteile die Kunden im Laden wissen. Diese sollte dem Käufer dann auch Mehrwert bieten - sei es in Form von Gutscheinen, Rabatten, die er beim Abo eines Newsletters bekommt oder sonstigen Boni, wenn er in Ihrem Onlineshop bestellt.

Eine kreative Verbindung des online/offline-Geschäfts macht die Drogeriekette dm vor: Dort kann man Produkte online bedrucken und kostenlos an eine Filiale in der Nähe liefern lassen.

Die Lieferung nach Hause ist allerdings mit Aufpreis verbunden. Das lockt den Kunden einerseits in die Filiale, andererseits ist er auch digital bei dem Unternehmen unterwegs. Sie lernen Ihre Kunden und deren Wünsche intensiver kennen, wobei Sie die Daten zu gezielter Ansprache auf beiden Kanälen nutzen können. Der Kunde fühlt sich wohl und verstanden.

Eine gute Verbindung zu Ihrem Ladengeschäft ist zum Beispiel ein Produktefinder online.

Wenn der Kunde weiß, dass sich der Gang in den Laden lohnt, weil er dort auf jeden Fall das gewünschte Produkt vorfinden wird, kommt er wieder.

Am besten präsentieren Sie gleich noch das passende Zubehör und den Service dazu. Sie haben dabei einen Vorteil: Der Ladenkauf kann nämlich durchaus schneller sein als eine Postlieferung.

Fazit

Für Einzelhändler wird es in den kommenden Jahren immer schwieriger werden, sich gegen die Großen im Internethandel zu behaupten. Zumal, wenn Sie den Trend der Digitalisierung ignorieren und nicht die Möglichkeiten ergreifen, die die digitale Zukunft bringt.

Sie können sich allerdings strategisch gut in der digitalisierten Welt positionieren, wenn Sie sich beispielsweise mit anderen Händlern vernetzen, online und offline Geschäft verbinden und Shopping neu aus Kundensicht denken. Das Internet eröffnet Ihnen unzählige Chancen, lassen Sie es zu Ihrem Freund werden. Gerne können Sie sich für weitere Fragen bei mir persönlich unter meiner Durchwahl 0203 - 44 98 999-13 kostenlose Beratung einholen.

Das digitale Zeitalter macht natürlich nicht vor der Buchhaltung und den steuerlichen Fragestellungen halt. Wir sind in der Lage, diese elektronischen Informationsströme in die Buchhaltung einzubinden und effizient zu verarbeiten. Auch bei der Abwicklung des grenzüberschreitenden Handels mit seinen umsatzsteuerlichen Besonderheiten beraten wir Sie gerne.

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Heinz Potthast

Autor: Heinz Potthast

Heinz Potthast ist Steuerberater und Wirtschaftsprüfer mit einem großen Erfahrungsschatz durch seine langjährige Tätigkeit bei namhaften Gesellschaften wie KPMG und PKF. Er ist das Gesicht, das übergeordnete Kontrollgremium und der Leiter unserer Kanzlei. Er betreut jeden unserer Kunden persönlich. Heinz Potthast is tax consultant in Germany with an huge international network to help companies all over the world.

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